18. Hanna Delf, Gert Mattenklott - Gustav Landauer im Gespräch. Symposium zum 125. Geburtstag (Conditio Judaica)[Retail].pdf

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Gustav Landauer
im Gespräch
Symposium zum 125. Geburtstag
Herausgegeben von
Hanna Delf
Gert Mattenklott
Max Niemeyer Verlag
Tübingen 1997
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme
Gustav Landauer im Gespräch:
Symposium zum 125. Geburtstag / hrsg. von Hanna Delf; Gert
Mattenklott. - Tübingen: Niemeyer, 1997
(Conditio Judaica ; 18)
ISBN 3-484-65118-0
ISSN 0941-5866
© Max Niemeyer Verlag GmbH & Co. KG, Tübingen 1997
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Printed in Germany.
Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.
Druck: Weihert-Druck GmbH, Darmstadt
Einband: Industriebuchbinderei Hugo Nädele, Nehren
Inhalt
Einleitung der Herausgeber
VII
Frühe literarische
Imaginationen
Lorenz Jäger
Der Herr des Lebens und die Anarchie. Zu Landauers Novelle
»Arnold Himmelheber«
Thomas Regehly
»Stürmische Bekenntnisse«. Gustav Landauers literarische Arbeiten ..
1
11
Literaturhistorische
Ortsbestimmungen
Bernd Witte
Zwischen Haskala und Chassidut
Rolf Kauffeldt
Anarchie und Romantik
Gert Mattenklott
Landauers Goethe-Lektüren
Hanna Delf
»In die größte Nähe zu Spinozas Ethik«. Zu Gustav Landauers
Spinoza-Lektüre
Michael Löwy
Der romantische Messianismus Gustav Landauers
25
43
55
69
91
VI
Beziehungen
Egbert Brieskorn
Gustav Landauer und der Mathematiker Felix Hausdorff
Erdmann Sturm
»Nicht den Staat wollen wir anbeten, sondern den Geist...«
Michael Matzigkeit
»Ich darf zu Ihnen über alles sprechen, das ist die beste Lockung
dieser Zeit«
Hans-Joachim Rothe
»Mein Nicht-Vetter Gustav Landauer«
105
129
149
165
Politische Versuche
Peter Glotz
Der Vordenker der Ökolibertären
Bernhard Braun
Die Siedlung: der Beginn des Sozialismus
Norbert Seitz
Gustav Landauer und die Münchener Räterepublik
Rudolf de Jong
Gustav Landauer und die internationale anarchistische Bewegung
Gertrude Cepl-Kaufmann
Gustav Landauer im Friedrichshagener Jahrzehnt und die Rezeption
seines Gemeinschaftsideals nach dem I. Weltkrieg
191
181
203
215
235
Siglen und Abkürzungen
Personenregister
279
283
Einleitung
Die allermeisten der hier abgedruckten Beiträge wurden als Vorträge bei einem
Kolloquium gehalten, das zu Gustav Landauers 125. Geburtstag am 7. April
1995 an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf stattfand. Düsseldorf als der
Ort seiner letzten dramaturgischen Tätigkeit ist mit dem Namen Gustav
Landauers eng verbunden. Als Dramaturg des berühmten Düsseldorfer
Schauspielhauses der Ära Louise Dumont/Gustav Lindemann und Herausgeber
der Theaterzeitung
Masken
hielt Landauer hier bei den Matinöen des
Schauspielhauses seine großen Vorträge über Shakespeare, Goethe, Georg
Kaiser und Strindberg. Das Düsseldorfer Theatermuseum erinnerte zur gleichen
Zeit mit einer Ausstellung an die großen Inszenierungen, die in dieser Ära unter
Landauers Augen entstanden, und an Landauers Wirkung auf die literarische und
politische Szene des beginnenden Jahrhunderts.
Gustav Landauer ins Gespräch zu bringen, war auch die Absicht des
Kolloquiums, das unter den Stichworten »Theater - Utopie - Politik« Stimmen
aus sehr unterschiedlichen Denk- und Forschungszusammenhängen zu Wort
kommen ließ. So kam es, daß Soziologen mit Literaturwissenschaftlern, Poli-
tiker mit Pädagogen, Mathematiker mit Psychoanalytikern und Theologen über
die Brisanz und Widersprüchlichkeit von Landauers Gedankenwelt diskutierten.
Die scheinbare Disparatheit der einzelnen Beiträge mag dabei ein Ausdruck der
oft spannungsreichen Vielschichtigkeit, aber auch der Gegenwärtigkeit des Lan-
dauerschen Werks und seiner Persönlichkeit sein, die, was auch seine Brief-
schaften zeigen, oft sehr konträre Tendenzen zu integrieren vermochte.
Die Skepsis, die dem Politiker Landauer entgegengebracht wurde (Peter
Glotz, Norbert Seitz), fand ihren Kontrapunkt im nachdrücklichen Bestehen auf
dem utopischen Gehalt seines libertären Sozialismus der Konsum- und
Siedlungsgenossenschaften (Bernhard Braun); Ideen, die noch in den 20er
Jahren Intellektuelle wie Paul Natorp zu Siedlungs- und Produktionsprojekten
inspirierten (Gertrude Cepl-Kaufmann). Neu gelesen wurden Landauers frühe,
kaum noch bekannte Novellen, an denen apokalyptische Tendenzen auffielen,
wie, unter einem anderen Aspekt, katastrophische Kommunikationszusam-
menhänge (Thomas Regehly, Lorenz Jäger).
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