Otto W. F., Die Musen, 1954.pdf

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WALTER
F.
OTTO
·
DIE
MUSEN
WALTER
F.
OTTO
DIE
MUSEN
UND
DER
GÖTTLICHE
URSPRUNG
DES
SINGENS
UND
SAGENS
1954
WISSENSCHAFTLICHE
BUCHGEMEINSCHAFT
DARMSTADT
Buchdruckerei
H.
Kaupp,
Tübingen
VORWORT
In
der
vorliegenden
Abhandlung
soll
die
Verehrung
der
Musen,
die
den
Griechen
eigentümlich
ist,
gewissermaßen
als
der
Inbegriff
der
alt-
ft
griechischen
Religion
und
Weltanschauung
dargestellt
werden.
Daß
sie
echte
Religion
ist
und
die
neuzeitlichen
Beurteiler,
die
sie
nur
in
ästhe­
tischem
Sinne
verstehen
können,
von
einem
oberflächlichen
Vorurteil
ausgehen,
werden
die
recht
verstandenen
antiken
Zeugnisse
beweisen.
Sie
führt
das
Singen
und
Sagen,
und
damit,
in
echt
griechischer
Weise,
alle
Erkenntnis
und
Wahrheit
auf
unmittelbare
göttliche
Eingebung
zu­
rück,
auf
eine
heilige
Gestalt,
deren
Erscheinung
das
Offenbarwerden
des
Seins
der
Dinge
bedeutet
und
daher
zu
den
Faktoren
der
Weltord­
nung
gehört
als
deren
Vollendung.
Durch
sie
wird
der
Mensch
in
das
Wunder
des
Wissens
und
geistigen
Schauens
erhoben,
ja
sie
ist
es
selbst,
die
aus
dem
Munde
des
Wahrheit
Kündenden
spricht.
Der
Art,
wie
die
Griechen
das
Göttliche
erfahren
haben,
entspricht
es,
daß
die
Musen,
so
mächtig
sie
ins
menschliche
Dasein
einwirken,
in
der
Stille
und
Freiheit
der
Natur
wohnen
und
walten.
Dort
kommen
sie
den
Nymphen,
den
weiblichen
Genien
der
Fluren,
Quellen
und
Berge,
so
nahe,
daß
sie
zuweilen
gar
nicht
von
ihnen
unterschieden
werden.
Da­
her
beginnt
unsere
Darstellung
mit
einem
Kapitel
über
die
Nymphen,
um
von
da
zu
den
Musen
überzugehen.
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