2024 03 SCHIFF CLASSIC.pdf

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3/2024 April
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Segeln lernen auf der
Großherzogin Elisabeth
e
MIT HAUPTKALIBER 40,6 CM!
Die überschweren Schlachtschiffe der Kriegsmarine –
und warum sie nicht realisiert wurden
Vom Walfänger
zum U-Boot-Jäger
Desaster:
Die Unglücksserie der
Sieg 1898:
Wie ein Seegefecht die
britischen „Calamity“-U-Boote
USA zur Großmacht katapultierte
Neu erforscht:
So operierten
deutsche U-Jäger in der Ägäis
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18.– 21. April 2024
Messe Dortmund
EDITORIAL
Die Vorstellungen der Seekriegsleitung zum
forcierten deutschen Flottenaufbau gipfelten
in den Sommermonaten 1942, also zu einem
Zeitpunkt, als der Schwerpunkt der Marine-
rüstung bereits auf der Produktion von gegen-
wärtig Kriegsnotwendigem lag. Und das waren
U-Boote. Dass hohe Marineoffiziere in einer
Situation unverhohlen in Schlachtschiffkate-
gorien dachten und sich in maritimen Fanta-
sien verloren, als wegen Personal- und Material-
mangels noch nicht einmal die Vorgaben der
ersten Dringlichkeitsstufe (25 U-Boote pro
Monat) eingelöst werden konnten, könnte man
im Nachhinein abgehoben und verantwortungs-
Die Kriegsmarine sollte
los nennen.
ab der zweiten Hälfte der
Aber der Blick auf die Karte zeigte ihnen
1942 ein Großdeutsches Reich im Zenit von Aus-
1940er-Jahre über eine
dehnung und Macht. Der pure Glaube an einen
Großschlachtflotte mit
positiven militärischen Fortgang verstellte mög-
licherweise das richtige Gespür für
globalen Seemachtambi-
Erfordernisse der Fronten: Und die aktuellen
da stand an
tionen verfügen – doch die
erster Stelle unangefochten der noch nicht zum
Voraussetzungen konnten
Abschluss gebrachte Ostkrieg mit allen Konse-
quenzen (war die Sowjetunion nicht besiegt,
nie geschaffen werden
bekäme die Marine nicht die für den Flottenbau
benötigten Rohstoffe und Zwangsarbeiter),
Die Großflottenplanung des Jahres 1939 gefolgt vom Unterwasserkampf gegen die feind-
(„Z-Plan“) erschöpfte sich keineswegs in den lichen Handelsschiffe. Von Weltmachtplänen
Entwürfen H bis N, die auf den folgenden Seiten geblendet, konnte sich zu Großkampfschiff-
den Schwerpunkt bilden und von denen immer- Träumereien nur hinreißen lassen, wer den
hin H und J auf Kiel gelegt wurden. Sondern Krieg nicht verstanden hatte.
Eine spannende Lektüre und immer eine
sie erfuhr ihre Fortsetzung in solchen Meeres-
riesen, die zu Recht „Superschlachtschiffe“ Handbreit Wasser unter dem Kiel wünscht
genannt werden dürften, wenn es sie denn
gegeben hätte: H 41, H 42, H 43 und H 44, von
denen Letzteres mit einer Hauptartillerie von
8 x 50,8 cm (!) armiert worden wäre. Dahinter
hätte sich selbst die japanische
Yamato
ver-
stecken können ... Nicht zu vergessen die
zunächst als Schlachtkreuzer klassifizierten
Entwürfe O und P, die dann ebenfalls Schlacht-
schiffe werden sollten. Alles in allem hätte die
Kriegsmarine ab der zweiten Hälfte der 1940er-
Jahre über eine Schlachtflotte mit unzweifelhaft
globalen Seemachtambitionen verfügt – immer
vorausgesetzt, der Krieg wäre so verlaufen, wie
von der Führung gewünscht.
RAUM FÜR NEUE SCHLACHTSCHIFFE?
Großadmiral Erich Raeder (Mitte)
beim Besuch einer Werftanlage 1942
Foto: picture-alliance/Fotoarchiv für Zeitgeschichte
warum haben wir als Titelthema dieser Ausgabe
die deutschen Schlachtschiffe der H-Klasse ge-
wählt, die nur in Planungen existierten, aber nie
fertiggestellt und gefahren sind, geschweige
denn im Einsatz standen? Zum einen sind wir
ungemein gespannt auf Ihre Reaktion! Und zum
anderen war es für die Redaktion herausfor-
dernd, in der wissenschaftlichen Literatur einer
abschließenden Antwort auf die Frage nach
den Hintergründen für dieses gigantische Bau-
vorhaben der Kriegsmarine nachzuspüren. Ich
hoffe, es ist uns gelungen.
Dr. Guntram Schulze-Wegener,
Fregattenkapitän der Reserve,
Herausgeber und
verantwortlicher Redakteur
SCHIFFClassic 3
| 2024
3
INHALT
Gigantische Pläne
SCHLACHTSCHIFF-TRÄUME
12
Die Kriegsmarine rüstete auf, um ab Mitte der 1940er-Jahre
die vom Deutschen Reich gewonnene Weltmachtposition
auf See zu verteidigen. Dafür war kein Kaliber zu groß
Geburt einer Seemacht
Im Kampf der U.S. Navy gegen die Spanier
ging es 1898 um mehr als nur Kuba
Gestrandet
in der Hölle
Die Viermastbark
Dundonald
lief am
7. März 1907 auf Grund
und sank. Für die
Überlebenden begann
eine Odyssee
40
28
U-Boot-Jäger in der Ägäis
70
Einsätze von UJ 2104 im Zweiten Welt-
krieg – die Geschichte eines Bootes
4
50
Oldenburger Deern
Auf dem traditionellen Großsegler
Großherzogin Elisabeth,
bekannt als
Lissi,
kann man das seemännische Rüstzeug erlernen
DAS BESONDERE BILD
36
Bewegte Geschichte
Hitra, Hessa
und
Vigra
waren ehemalige Kriegsfahrzeuge, die 1943
zu Fluchtschiffen umgerüstet wurden. Eines überlebte den Krieg
PERSÖNLICHKEITEN
6
Werbeschiff auf dem Wannsee
8
Wissenswertes rund um die Seefahrt
12
Schlachtschiffe der H-Klasse
TITELTHEMA
MARITIMES PANORAMA
56
Verschollen
Johann Salvator von Österreich verschwand 1890 im Sturm
WAFFEN & TECHNIK
58
Vom Unglück verfolgt
MARITIME KUNST
Seltener Flop: die britischen „Calamity“-U-Boote
Bismarck
und
Tirpitz
sollten noch größere Schlachtschiffe
folgen – Wunsch und Wirklichkeit im Zweiten Weltkrieg
SEEMANNSCHAFT & BORDLEBEN
62
Sehnsucht nach dem Meer
66
Start in die Zukunft
80
Ponta Delgada
TECHNIK & GERÄT
45 meist unbekannte Gemälde im Hamburger IMM
28
Gestrandet im Südpazifik
36
Ziel: Freiheit
Glück im Unglück für Überlebende der
Dundonald
1907
EREIGNISSE & GESTALTEN
1915: Das italienische Flugzeug-Mutterschiff
Europa
im Dienst
HISTORISCHE SEEKARTEN
Ehemalige U-Jäger transportierten ab 1943 Flüchtlinge aus
Norwegen auf die Shetlands. Ein Boot blieb übrig
Tiefen und Untiefen: Küstenkarte der Azorenstadt
RUBRIKEN
Service
Rätsel
Vorschau / Impressum
70
Bissiges Seepferdchen
40
Die Reifeprüfung
UJ 2104 erlebte 1943 den Abfall Italiens vom Bündnis
SEESCHLACHTEN & GEFECHTE
78
79
82
Im Seegefecht von Santiago 1898 siegte die U.S. Navy
mit wenigen Schiffen über Spaniens Karibik-Flottille
FASZINATION SCHIFF
50
Willkommen an Bord!
Seestücke
fürs Auge
Das IMM Ham-
burg präsentiert
45 zum Teil noch
nie öffentlich
gezeigte Gemälde
der Seefahrt
Das Segelschulschiff
Großherzogin Elisabeth
Titelbild:
Das nie realisierte „Superschlachtschiff“ H 44
in einer künstlerischen 3-D-Darstellung
Titelabbildungen:
Stefan Draminski, Max Mudie/
Alamy Stock Photo, Archiv H. Karr,
Archiv
Schiff Classic,
Sammlung P. Schenk
62
SCHIFFClassic 3
| 2024
5

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