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RIMA AUSGABE
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RIMA 6.2023
Schauer oder Nieselregen?
Liebe Leserin, lieber Leser,
nach einem Jahr Elternzeit arbeite ich nun
wieder am Privatbahn Magazin mit und be-
schäftige mich mit Eisenbahnen, die nicht in
eine Kinderhand passen. Und natürlich auch
mit allen wichtigen Themen rund um die
Schiene.
Gleich zum Beginn meiner Arbeit kam direkt
ein Paukenschlag: Auf dem Schienengipfel
in Frankfurt am Main verkündete Bundes-
verkehrsminister Volker Wissing, Milliarden
in die Schieneninfrastruktur zu stecken. Bei
allem Optimismus machte mich die Ankün-
digung nachdenklich. Ich wurde an einen der ersten Titel erinnert, an denen ich
hier im Bahn-Media Verlag mitgearbeitet hatte.
Anfang 2020 hatte der damalige Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer das
Jahr der Schiene ausgerufen und mehr Geld versprochen. Damals wie heute muss-
te ich die Frage stellen: „Reicht das?“
Denn obwohl es sich für Privatleute um unvorstellbare Summen dreht, so sind
sie für Infrastruktur verteilt auf ein rund 360.000 Quadratkilometer großes Land
dann doch nicht mehr so viel. Und tatsächlich zeigt sich auch bei Volker Wis-
sings Ankündigung schnell, dass die Zahl ein wenig schöngerechnet wurde. Und
dass der Geldschauer doch eher ein Geldnieselregen ist. Dazu kommt, dass die
Baubranche mit den Aufträgen an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen könnte. Wir
haben schlicht keine Auffangbecken für den Segen von oben, um bei der Regen-
metapher zu bleiben. Und alles, was nicht verbaut oder ausgegeben wird, nutzt
der Schiene wenig.
Nach unserer Analyse von 2020 fiel das Coronavirus über die Welt her und
diverse Pläne hatten sich erledigt. In der Hoffnung, dass nicht erneute, globa-
le Katastrophen stattfinden, analysieren wir in diesem Heft nun wieder, ob und
wie das Geld für die Schiene reicht – und was zu tun ist, damit es hilft.
Um zu wissen, wie man guten Eisenbahnverkehr macht, lohnt sich der Blick
in den Süden. Die Schweiz und Österreich haben Systeme entwickelt, die die
Schiene stärken und dort sehr attraktiv machen. Auch vor dem Hintergrund des
Schienengipfels fragt diese Ausgabe des Privatbahn Magazins daher im Schwer-
punkt, was wir von unseren Nachbarn lernen können.
Und auch zu unserem Spezial über das Bundesland Hessen lässt sich der Bogen
vom Schienengipfel aus schlagen: Verkündet wurde der Geldsegen in Frankfurt
am Main, einem zentralen Knotenpunkt im zentralen Bundesland, an dem kein
Weg vorbeiführt. So führt dieser rote Faden hoffentlich durch diese Ausgabe.
Ich wünsche eine informative und kurzweilige Lektüre!
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Dennis Tesch
Redaktionsleiter
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RIMA 6.2023
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INHALT
Titelthema
16–23
Reicht das Geld für die Generalsanierung? 16
Verlässliche Perspektive oder Strohfeuer? 18
Interview
mit Axel Schuppe, VDB:
Starkes Bekenntnis zur Schiene
22
Forum
6–9
6
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7
7
8
8
10
12
12
13
Volker Wissing: Schiene hat höchste Priorität
Petra Berg: Kompensation ist unabdingbar
Tobias von der Heide: Taten folgen lassen
Ulrich Lange: Die Karten neu mischen
Gudrun Lukin: Perspektiven der
Transportbranche
Peter Westenberger: Richtige Entscheidung
Beruf & Karriere
10–13
Handbuch Zukunftsbranche Bahn
Wie dem Fachkräftemangel begegnen?
Der Mensch im Mittelpunkt
Mit Leidenschaft zu mehr Bewerbungen
Europa
14–15
14
15
15
Best Practice der Alpenländer – von den Nachbarn lernen
Die deutsche Eisenbahn ist unattraktiv, da hilft auch ein Geldsegen aus dem
Bundesministerium für Digitales und Verkehr nicht. Wie es besser geht,
zeigen die südlichen Nachbarn. Die Alpenländer Schweiz und Österreich
haben sehr erfolgreiche und gut bewertete Bahnsysteme. Ein Blick auf
positive Beispiele lohnt.
Seite 24
Sprachbarrieren einreißen
Ticketplattformen verhindern Wettbewerb
Effekt einer „Europäischen Seidenstraße“
Schwerpunkt: Alpenländer
24–43
Von den Nachbarn lernen
24
Schweizer Qualität für die Deutsche Bahn 26
Interview
mit BLS-CEO Daniel Schafer:
Die Schiene wird weiter wachsen
28
Bleibt die Schweiz Bahn-Vorzeigeland?
30
SwissRail: Wirtschaftsmotor Bahnindustrie 32
150 Jahre Bundesamt für Verkehr
33
Masterplan Güterverkehr 2030
34
Zusammenarbeit auf der Schiene
36
Interview
mit Botschaftsrat Michael Scherz:
Deutsch-österreichische Lektionen
38
Kooperation von DB und ÖBB
40
WESTbahn: Komfort im Fokus
42
Regulierung braucht Kompetenz
43
Spezial: Hessen
44–61
46
Kein Weg führt vorbei
Interview
mit Hessens Verkehrsminister
Tarek Al-Wazir: Ein Bahnhof steigert
die Attraktivität des Wohnortes
Reaktivierung Aartalbahn
Neues zum MitteHessenTakt
Gut aufgestellter ÖPNV
Von den Niederlanden an den Main
Das Bahnland Hessen in Zahlen
HLB: Weiter auf Erfolgskurs
Frankfurt: Superlative gestern und heute
Zehn Jahre RegioTrams in Kassel
Alle Wege führen durch Hessen
48
50
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54
56
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60
61
An Hessen führt kein Weg vorbei – aber viele Wege führen hindurch. Auf
der Straße, der Schiene und dem Wasser. Hessen ist das Transitland Deutsch-
lands. Neben interessanten Verkehrsknoten bietet es auch eine starke und
diversifizierte Wirtschaft. Grund genug für das PriMa, einen genaueren
Blick auf Deutschlands zentrales Bundesland zu werfen.
Seite 44
Hessens Verkehrsminister
Tarek Al-Wazir im Interview
Für Hessens Verkehrsminister Tarek
Al-Wazir sind ländlich geprägte
Bahnstrecken auch ein Mittel, um
den Siedlungsdruck in Ballungs-
räumen des Rhein-Main-Gebietes
zu verringern. Die bisherige schwarz-
grüne Landesregierung unterstützt
daher die Reaktivierung der Aartal-
bahn, ebenso wie zahlreiche andere
Strecken.
Seite 48
Verkehrspolitik
66–71
66
69
70
72
74
75
Horber Schienen-Tage: Hamburger Hafen
auf dem Sprung in die Zukunft
Verkehrsministerkonferenz im Herbst
Wettbewerber-Report 2023
Infrastruktur
72–75
ÜGG: Alles neu bei der Generalsanierung
ÜGG: Thomas Gaßmann ist Präsident
Stuttgart 21: Alle Tunnel fertig gegraben
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INHALT
Wartung & Service
76–79
76
77
78
79
79
CMS Berlin: Fest der Reinigungsindustrie
Rund um die Schiene alles sauber
OWS: „Nachhaltigkeit ist unser Kern“
GBM eröffnet neues Revisionscenter
Mopptex erweitert Lager
Logistik
80–89
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84
86
87
87
88
89
89
Reicht das Geld für die Generalsanierung, Herr Wissing?
80 Milliarden Euro verspricht Bundesverkehrsminister Volker Wissing
für die Generalsanierung des deutschen Schienennetzes in den kommenden
Jahren. Eine hohe Summe für ein marodes Netz. Das Privatbahn Magazin
stellt die Frage, ob das Geld reicht. Schnell zeigt sich, dass nicht die volle
Summe zur Verfügung stehen wird. Zudem hat die Planungsunsicherheit der
vergangenen Jahrzehnte die Baukapazitäten schrumpfen lassen. Im Inter-
view zeigt sich VDB-Geschäftsführer Axel Schuppe überzeugt davon, dass
die Sanierung der maroden Bahninfrastruktur gelingen kann – wenn die
richtigen Entscheidungen getroffen werden.
ab Seite 16
Interview
mit Malte Lawrenz (VPI-Vor-
sitzender): Richtung stimmt, Tempo fehlt
Europa transportiert Trailer mit der Bahn
Kooperation des Sektors beim AVV
TX Logistik AG: Mehr Abfalltransporte
Ermewa liefert 102 Intermodalwagen
Terberg: Where special comes as standard
HGK weiht Unternehmenszentrale ein
Getreidetransporte auf der Schiene
Bahnen
evb: Jubiläum und Proteste für eine
Bahnanbindung
NRS bestellt EuroDual bei ELP
Go-Ahead bleibt erhalten
90–93
90
92
93
Regionalverkehr
S-Bahn München: Die Modernste
Klimabus im Einsatz in Hamburg
Future Tram Ukraine
94–97
94
95
95
Peter Füglistaler: Schweizer
Qualität für Deutsche Bahn
Die aktuelle Performance der Deut-
schen Bahn beim Netzausbau und im
Betrieb ist unbefriedigend. Auch die
Schweiz leidet darunter, sowohl im
Güter- als auch im Personenverkehr.
Deutschland hat Verbesserungen auf-
gegleist. Auf dem Weg zu einer bes-
seren deutschen Bahn können einige
Erkenntnisse aus der Schweiz mög-
licherweise helfen.
Seite 26
Wirtschaft
Railway Forum: Beschwerliche
Gegenwart, große Zukunft
30 Züge für Usbekistan
Wascosa: Wachstumsfinanzierung
Niedersächsischer Hafentag in Stade
Vossloh: Ausbau Digitalkompetenz
neska nicht mehr eigenständig
Neues Alstom-Büro in Braunschweig
Riedbahn: Alle Aufträge vergeben
96–101
96
98
98
99
100
100
101
101
102
103
104
105
105
Forschung & Technik
Hightech bei der HVLE
KI findet Gleisanschlüsse
Mit KI zu nachhaltiger Mobilität
Preis für Captrains RailExperience
Knorr-Bremse in Indien
102–105
International
Die grüne Insel vor Bahnreform
Irish Rail: 51 Prozent bis 2023
106–108
106
108
Rubriken
Branchentreff
Aboseite
Termine
Ausblick
Firmenindex
Impressum
62
65
92
109
110
110
BLS-CEO Daniel Schafer
im Interview
Die BLS AG ist das zweitgrößte
Eisenbahnverkehrsunternehmen der
Schweiz. Mit dem PriMa sprach
CEO Daniel Schafer über zukünf-
tiges Wachstum, die Chancen der
Digitalisierung und Erfolgs-
geheimnisse der BLS.
Seite 28
VPI-Vorsitzender Malte
Lawrenz im Interview
Malte Lawrenz sieht positive Ent-
wicklungen für Güterverkehr und
Wagenhalter. Er fordert aber Refor-
men im DB-Konzern und stete Digi-
talisierung. Sein Verband stellt sich
mit Blick auf den Fachkräftemangel
neu auf.
Seite 80
Beachten Sie auch unsere Beilage:
Karte Alpenländer!
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