Schiff Classic 2023-04 (e).pdf

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04
4 198450 009509
Torpedoboote der Reichsmarine
im Kriegseinsatz
Hitlers erstes Schlachtschiff
Einsätze und dramatisches
Ende im Eismeer 1943
Deutsche Kreuzer
der Mittelmeerdivision
Tankerkrieg in den 80er-Jahren:
U.S. Navy zwischen Iran und Irak
1914:
Warum
SMS Breslau
und
Störtebeker:
Aufstieg und Fall des
SMS Goeben
„türkisch“
wurden berühmtesten deutschen Piraten
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Entwicklung der U-Bootwaffe
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Der letzte Groß
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Im „antiken“ die verwirrende Dazzle-Ta
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Schilfboot über
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1915: Ausflugsfahrt endet
in einer Katastrophe
* Preis am Kiosk
Tirpitzʼ großer Plan:
Das Geheimnis
Eastland:
Wieso ihr Untergang
Wilhelm Pieck:
Das schwimmende
hinter dem maritimen Wettrüsten so viele Todesopfer forderte
Klassenzimmer der Volksmarine
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EDITORIAL
Als die Bundesmarine 1967 den Lenkwaffen-
zerstörer D 185 nach Lütjens benannte, zogen
die Verantwortlichen dennoch teils herbe Kritik
der Öffentlichkeit auf sich. Inzwischen über-
wiegt die Einschätzung, dass Lütjens’ Ergeben-
heitstelegramm an Hitler vielmehr seinem sol-
datischen Ehrgefühl und seiner unbedingten
Staatstreue entsprach. Vielleicht wählte er sogar
diese demonstrative Geste der Unterwerfung,
um dadurch seine drei Kinder – die Geburt eines
vierten Kindes wurde im Juni 1941 erwartet –,
die als „Vierteljuden“ galten, vor möglichen Re-
Hat sich Admiral
pressalien durch das Regime zu schützen.
Bei allen verständlichen inneren Zwängen
Günther Lütjens kurz
hatte Lütjens auf der
Bismarck
die Wahl der Ent-
vor seinem eigenen Tod
scheidung. Seine Männer nicht. Stellte er sich
die Frage nach der moralischen Verantwortlich-
am 27. Mai 1941 auf
keit und der Fürsorgepflicht für seine ihm anver-
dem Schlachtschiff
trauten Soldaten? Haben die Bindung an eine
Bismarck
die Frage
systemkonforme, alternativlose Pflichterfüllung
bis in den Tod und eventuelle ganz persönliche,
nach der moralischen
familiäre Motive alles andere überlagert?
Verantwortlichkeit und
Es ist unendlich schwierig, wenn nicht gar
unmöglich, sich in sein Ehrgefühl, sein Selbst-
der Fürsorgepflicht
verständnis als Flaggoffizier der Kriegsmarine
gegenüber seinen
und die Privatperson Lütjens im Angesicht sei-
nes bevorstehenden Todes hineinzuversetzen.
Untergebenen gestellt?
Jedes Urteil sollte daher zurückhaltend ausfallen.
Eine spannende Lektüre und immer eine
die Tiefe gerissen, darunter auch
Bismarck-Kom
- Handbreit Wasser unter dem Kiel wünscht
mandant Kapitän zur See Ernst Lindeman. Nur
118 Mann überlebten das Inferno.
Dass Lütjens Hitler von seinem Kampf „bis
zum Letzten im Glauben an Sie, mein Führer“
(Kriegstagebuch der Seekriegsleitung, Teil A,
Bd. 21, S. 408) per Funkspruch in Kenntnis ge-
setzt hatte und damit die Weisung befolgte, zu
kämpfen, zu siegen oder unterzugehen, wurde
im Nachkriegsdeutschland als Indiz für seine
Verbundenheit mit dem Nationalsozialismus
gedeutet. Darüber geriet allerdings in Vergessen-
heit, dass Günther Lütjens, der seit 1929 mit
Margarete Backenköhler verheiratet war, die
nach den NS-Rassegesetzen als „Halbjüdin“ ein-
gestuft war, mit anderen Offizieren nach den
Pogromen im Jahr 1938 („Reichskristallnacht“)
gegen die Judenverfolgungen bei der Marine-
führung protestiert hatte.
vor 82 Jahren, am 27. Mai 1941, sank nach schwe-
rem Gefecht mit überlegenen britischen Ein-
heiten und der letzten Salve aus seinen achteren
Türmen das zusammengeschossene Schlacht-
schiff
Bismarck
um 10:36 Uhr nach Zünden
von Sprengladungen und Öffnen der Flutven-
tile. Admiral Günther Lütjens, der als Flotten-
chef auf dem Flaggschiff eingeschifft war, fiel
während des Artilleriegefechts auf der Admirals-
brücke, 2.106 Besatzungsmitglieder wurden in
Flottenchef Admiral Günther
Lütjens (links, im Mai 1941) galt als
verschlossen und unnahbar
Foto: picture-alliance/Fotoarchiv für Zeitgeschichte
Dr. Guntram Schulze-Wegener,
Fregattenkapitän der Reserve,
Herausgeber und
verantwortlicher Redakteur
SCHIFFClassic 4
| 2023
3
INHALT
Der Erste
SCHLACHTSCHIFF
SCHARNHORST
Schwach bewaffnet, meisterte der erste deutsche Schlachtschiffbau nach
dem Ersten Weltkrieg seine Aufgaben dennoch zuverlässig. Sein Untergang
Ende 1943 war eine Folge schwerer strategischer und taktischer Fehler
12
Walfang vor Grönland
62
Hamburger und Nordfriesen zog es
ins Eismeer, um Wale zu jagen und Geld
mit den Erzeugnissen zu verdienen
34
Tankerkrieg im Golf
Von 1984 bis 1988 brannten im
Persischen Golf Tanker und Öl­
plattformen. Wie kam es dazu?
52
Schiffe für die Türken
Warum gingen 1914 der Große Kreuzer
SMS Goeben
und der
Kleine Kreuzer
SMS Breslau
an die Osmanische Flotte?
4
70
Erste Torpedoboote der Reichsmarine
Was die Alliierten den Deutschen nach 1918 an Schiffsbestand
zugestanden, war wenig und veraltet. Dann begann der Aufbau
DAS BESONDERE BILD
40
Hilfskreuzer
Stier
in seinem letzten Gefecht
Nachdem HSK 6
Stier
vier Schiffe versenkte hatte, ereilte ihn sein
Schicksal 1942 im Kampf gegen den US­Frachter
Stephen Hopkins
FASZINATION SCHIFF
6
Canberra,
letzter Kreuzfahrer der P & O-Linie
8
Wissenswertes rund um die Seefahrt
12
Drama am Nordkap
AKTUELL
TITEL
MARITIMES PANORAMA
48
Schwedens
Götheborg
62
„Wal, da bläst er!“
Sensationeller Nachbau eines Ostindien-Fahrers
PHÄNOMENE & KURIOSITÄTEN
Norddeutsche auf Walfang im Eismeer
WAFFEN & TECHNIK
Bis zu seinem Ende am 26. Dezember 1943 stand das
Schlachtschiff
Scharnhorst
in erfolgreichen Kämpfen
70
Maritime Raubvögel
80
Mitten im Atlantik
1923/24: Die Reichmarine baut Torpedoboote
HISTORISCHE SEEKARTEN
26
Mehr als Wracks
Das Wrackmuseum „Windstärke 10“ in Cuxhaven
EREIGNISSE & PERSONEN
Ein „Portolan“ aus dem Jahr 1674
28
„Gottes Freunde und aller Welt Feinde“
Die Seeräuber Klaus Störtebeker & Co
SEESCHLACHTEN & GEFECHTE
34
Tankerkrieg 1984–1988
52
Unter dem Mondstern
40
Der letzte Korsar
78
79
82
RUBRIKEN
Service
Rätsel
Vorschau / Impressum
Als die USA ihre Navy in Marsch setzten
1914: Deutsche Kreuzer für die türkische Flotte
SEEMANNSCHAFT & BORDLEBEN
Störtebeker!
Wer waren die
Vitalienbrüder um
Klaus Störtebeker
und Goedeke
Michels Ende des
14. Jahrhunderts?
Hilfskreuzer
Stier
im Zweiten Weltkrieg
28
Titelbild:
Schlachtschiff
Scharnhorst
in See.
Titelfotos:
picture alliance/WZ-Bilddienst (2), Deutscher
Marinebund, picture alliance/Everett Collection,
Olaf Rahardt, picture alliance/akg-images
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